Der Gastfamilienwechsel

Meine Freunde der Sonne🌞,
wie bereits angekündigt, werde ich euch noch ein bisschen mehr zu meinem Gastfamilienwechsel erzählen. Ich hoffe, dass ich so vorallem Anderen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Lage befinden, weiterhelfen kann.👌

Erstmal ist wichtig, dass wenn ihr euch unwohl fühlt, es keine Schande ist, zu wechseln. Es bedeutet auch nicht, dass deine Gastfamilie grundsätzlich böse ist. Es kann ganz einfach sein, dass ihr nicht zusammenpasst. Auch ist ein Gastfamilienwechsel nichts wahnsinnig besonderes. Tatsächlich wechseln sogar sehr viele Schüler ihre Gastfamilien. Dabei kann es sein, dass ein Schüler mit einer Gastfamilie total zufrieden ist, mit welcher ein Anderer unglücklich war.

Zum Beispiel:

Anna ist bei Gastfamilie Z
Benni ist bei Gastfamilie Y
Charlie ist bei Gastfamilie X

Anna und Benni sind unzufrieden. Anna wechselt zu Gastfamilie X und ist zusammen mit Charlie super happy. Benni wechselt zu Gastfamilie Z und ist dort super happy. Gastfamilie Y bekommt einen neuen Schüler Daniel und er glücklich mit der Familie (dieses Beispiel war eigentlich voll unnötig, aber ich wollte so was schon immer mal schreiben.)

Jetzt wieder ernsthaft; Leider gibt es auch vereinzelt Gastfamilien, die definitiv keine Schüler aufnehmen sollten. Sie sind einfach nicht bereit dazu, denn es bedeutet viel Verantwortung und Vertrauen. Leider schicken viele Organisationen trotzdem jedes Jahr Schüler zu diesen Familien. So wie es bei mir der Fall war.

Ich habe in dem Post "Meine erste Gastfamilie" berichtet, dass mein Wechsel innerhalb von nur zwei Wochen arrangiert wurde. Dafür bin ich der Organisation "Langara" auch sehr dankbar. Trotzdem ist in diesen 2 Wochen auch ziemlich viel nur so "semi-gutgegangen".
Nachdem Elisa und ich mit Ms. A gesprochen hatten, kontaktierte diese unsere Homestay-Organisation "Langara". Ich sprach natürlich mit meinen Eltern darüber, informierte aber auch meine deutsche Organisation "Ayusa-intrax" darüber. Es ist an dieser Stelle sehr wichtig die deutsche Organisation mit ins Boot zu holen, da ihre Unterstützung den Prozess deutlich beschleunigen kann. Vielen Dank an "Ayusa-intrax".
Ich bekam dann einen Anruf von meiner Homestay-Koordinatorin. Sie fragte natürlich auch erstmal, ob man die Probleme mit der Gastfamilie nicht mit "Reden" lösen könnte. Es hat mich sehr viel Kraft, auch Tränen und eine Stunde Telefonat gekostet, sie davon zu überzeugen, dass man das nicht mit Reden klären kann. Außerdem hätte ich mich auch nicht getraut mit der Familie zu reden, aus Respekt vor deren Reaktion. Sie akzeptierte das schließlich und ich durfte den Wechsel beantragen. Man muss in solchen Momenten dem eigenen Gefühl einfach vertrauen und versuchen sich durchsetzten.
Ich redete natürlich viel mit anderen Austauschschülern und meine Freunden darüber, dass ich wechseln würde. So erfuhr auch meine neue Gastschwester Alessia davon. Sie spielt gemeinsam mit mir Volleyball und wir haben uns eigentlich schon die ganze Zeit sehr gut verstanden. Doch, dass was sie dann vorschlug ist unglaublich und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Ich hätte diese Chance niemals ohne sie bekommen. Alessia´s Gastfamilie hatte bereits zwei Schüler aufgenommen; Alessia und Suzuna. Da sie hatten noch ein weiteres Zimmer übrig hatten, waren sie auf der Suche nach einem 3. Schüler. Alessia wollte ihrer Gastfamilie vorschlagen, mich zu nehmen. Am nächsten Tag hat mich die Familie zum "Kennenlern-Abendessen" eingeladen (sooo lieb)!
THANK YOU,  ALESSIA!💗
Ich kann es immer noch nicht glauben. Denn es hat sofort gepasst: ALLES! Ich hab mich sofort wohlgefühlt und die Familie war auch sofort damit einverstanden mich aufzunehmen.
Allerdings erlaubt "Langara" offiziell nur 2 Schüler pro Familie. Ich musste also beantragen, zu dieser Familie zu wechseln. Alle Beteiligten: die Eltern von Suzuna, Alessia und Organisationen mussten offiziell zustimmen. Glücklicherweise waren alle einverstanden und der Wechsel konnte am 31. Oktober stattfinden.😊
So weit, so gut. Doch der härteste Part sollte noch kommen. Die Einzige, die nämlich noch nichts von Allem wussten, war meine alten Gastfamilie. Elisa und ich mussten ihnen also noch erzählen, dass wir wechseln würden. Das war am 25. Oktober, 2019.
Wir hatten also beschlossen, dass wir an diesem Abend mit den Gasteltern reden würden. Doch während ich in der Schule war, bekam ich von "Langara" die Mail, dass sie der Gastfamilie gerne ein paar "head-ups" geben würden. Da ich gerade Unterricht hatte, antwortete ich erstmal nicht auf die Mail. Nach der Schule rief mich die Koordinatiorin von Langara an und informierte mich darüber, dass sie meine Gastmutter über Wechsel informiert hatte.
Ihr könnt euch vorstellen, wie wir nach der Schule "zu Hause" begrüßt wurden. Im Endeffekt verlief unser Gespräch dann aber doch ganz okay. Meine Gastmutter ist sehr professionell mit der Situation umgegangen. Sie hat uns zugehört und versucht unsere Gründe zu verstehen. Mein Gastvater hat allerdings vollkommen daneben benommen. Er meinte, dass wir absolut undankbar wären und hat uns angeschrien mit "Shame on you, shame on you!". Er hat sich benommen, wie ein Zweijähriger, dem etwas weggenommen wurde.👎
Die folgenden fünf Tage waren das, was man beschissen nennt. Unser Gastvater warf uns durchgängig giftige Blicke zu oder kritisierte uns im allen sehr unfreundlich. Meine Gastmutter war zwar noch freundlich, vermied aber jeglichen Kontakt zu uns. Mein Abendessen in diesen fünf Tagen war auch eher inakzeptabel;
  • 25/26.10 zwei mehr oder weniger angebrannte Pizzastücke
  • 27/28.10 ein Ei mit Käse, eine Scheibe Toast
  • 29.10 ein verbrannter Bagel mit alter Tomatensauce und Zwiebeln

So viel zu diesem Thema!
Elisa verließ das Hause einen Tag vor mir. Sie hatte einen schweren Koffer und sowohl mein Gastvater, als auch sein Bruder waren anwesend. Trotz Nachfrage bekam sie keine Hilfe. Am Ende schleppte ich gemeinsam mit ihr den Koffer die Treppe rauf.
Vielleicht könnt ihr nach diesem Bericht nachvollziehen, warum ich der Meinung bin, dass diese Familie keine Schüler mehr aufnehmen sollte. Viel eher sollte man es ihnen verbieten!
Am nächsten Tag, direkt nach der Schule, holte mein neuer Gastvater mich um 3:30 pm ab. Wir luden mein Gepäck in sein Auto und BYE!
Ich war so unendlich glücklich diesen Haushalt nie wieder sehen zu müssen, (auch wenn ich mir sicher bin irgendwas vergessen zu haben).
So veränderte an Halloween, der 31. Oktober, ALLES.💗

Ein riesiges Dankeschön geht jetzt nochmals an alle, die mir geholfen haben!💗
Meine Eltern, Ayusa-intrax, Ms. A, Langara, meine neue Gastfamilie, Elisa, Alessia!, Laini und ihre Familie, Lena, Joanne, Steven, Lina, Mattis, Tarah...

Jetzt kann ich mit Sicherheit sagen, es hat sich gelohnt!!!💙🌎

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