Remembrance day

Meine Freunde der Sonne🌞,
am 11. November ist in Kanada "Remembrance Day". An diesem Tag gedenkt man den Kriegsopfern der Vergangenheit. Insbesondere natürlich der, der beiden Weltkriege. Flugzeuge fliegen um 11 Uhr über die Städte mit dem Banner "Lest we forget".  Überall erinnert man mit diesen Worten an das Grauen der Kriege. Um Solidarität zu zeigen, tragen alle ein "Remembrance-Poppy". 💖

Remembrance-Poppy
An diesem Tag ist außerdem SCHULFREI. Es war Montag, deshalb wurde schon am Freitag in der Schule in einer Gedenk-Zeremonie daran erinnert. Die Klassenstufen wurden nacheinander in das Theater der Schule gerufen.

Als wir hineingingen, wurden wir nochmal daran erinnert uns angemessen zu verhalten. 
Kein Handy! Nicht lachen! Kein Wort sagen!

Moutie
Am Anfang spielte die "Senior-Band" und der Saal war ganz dunkel. Die Stimmung war irgendwie....eindrucksvoll. Dann kamen Soldaten, Polizisten und ein Mountie (Constable) zur Musik eines Dudelsacks ins Theater marschiert. Alle wurden aufgefordert aufzustehen und das "Assemly" wurde mit der kanadischen Hymne begonnen. Drei Redner eröffneten die Zeremonie (Einer mit Gebärdensprache). Es wird in die Gedenkfeier eingeführt, mit den Worten "Lest we forget"
Während der Zeremonie gab es immer wieder wunderschöne musikalische Einlagen von "Concert-Choir" oder "Senior-Band". Dazu lief entweder der Text oder eine Präsentation mit Bilder aus den Weltkriegen im Hintergrund. Außerdem wurden auch Gedichte vorgetragen und sogar ein Tanz, von drei Tänzerinnen in weißen Kleidern, aufgeführt. Die Redner fanden die richtigen Worte und das Verhältnis zwischen Text, Musik und Kunst war perfekt. Als Hauptpart wurden die Namen aller Schüler meiner Schule genannt, die im Krieg gefallen waren. Dazu wurde von jedem ein Foto gezeigt. Am Ende gab es noch eine Schweigeminute. Danach wurde die Zeremonie mit dem kleinen Zapfenstreich und dem folgenden Abmarsch der Polizisten/Soldaten beendet.

Es war wunderschön und total beeindruckend. Die Zeremonie war mit so viel Liebe und Bedacht gestaltet. Es ging darum die Menschen zu erreichen und eine emotionale Bindung zu schaffen. Es lag eine tiefe und ehrliche Trauer über der Zeremonie, aber das war genau das, was es so unglaublich schön gemacht hat. Wenn man Menschen auf diese Weise berührt, dann erreicht man sie wirklich. Mich persönlich hat es total beeindruckt.💖
Wenn man über solche Gedenkfeiern in Deutschland nachdenkt, dann ist es meistens sachlich und "viel Reden" - total trocken. Ich finde es super schade, dass es so was in Deutschland nicht in dieser Art gibt. Gerade wir sollten doch im Besonderen daran erinnern, doch statt es einmal im Jahr ordentlich und richtig zu machen, diskutieren wir jahrelang mit Fakten. Es ist unglaublich wichtig zu erinnern, doch diese Zeremonie hat bei mir mehr erreicht als alles je zuvor. Solltet ihr jemals die Möglichkeit haben, eine solche Zeremonie mitzuerleben, ich kann es jedem nur empfehlen.



Lest we forget.

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